Meine ersten Yogalehrer 2011

Mein erster Yogalehrer wollte mit mir schlafen. Mein zweiter Yogalehrer lachte mich aus.

Ich hatte ihn gefragt ob man sich in der Löwenposition fühlen soll, wie ein Löwe (was ich sehr plausibel fand). Er erklärte, dass die Position den Magen öffnet und anderes, was ich vergessen habe. Aber er war nett und er erkannte meine Einsamkeit. Das war in Neapel 2003, in einer Seitengasse von der Piazza Bellini. Nach dem Yoga saß er morgens um 10 mit einem seiner Schüler auf der Piazza und trank Kaffee. Wie die meisten Yogis schwor auch er der anheizenden Wirkung des Kaffees ab. 10 Uhr aber, sagte er, sei eine gute Zeit für einen Kaffee. Italiener eben. Auch empfahl er mir...

auf Weizenmehl und Nachtschattengewächse (Tomaten, Auberginen) zu verzichten. Das fand ich schwierig in Neapel.

Ich denke gerne an ihn und die Yogastunden in dem kleinen dunklen Raum in dieser Künstlergasse. Sollte ich mal wieder nach Neapel kommen, trinke ich Kaffe mit ihm.

 

Danach kamen viele Yoga- und Meditationslehrer, die ich bewundert habe und von denen ich sehr viel lernen konnte. Eine Lehrerin, und es sind nicht immer die Lautesten, half mir im Umgang mit dem Ego weiter (endlich!). Eine empfahl mir „not to make any self-images“ bzw. self-images „nur zu sehen wie eine Fähre, mit der man auf die andere Seite des Flusses fährt und die man dann ja schließlich auch wieder verlässt“. Stimmt. Das war bei einem Schweigeretreat in Thailand. Ich verfolge ihren Rat und finde ihn sehr hilfreich.

Vage erinnere ich mich auch an meine aller, aller ersten Yogaanläufe. Anscheinend spürt man schon mit 17 oder 18, dass es da irgendwas zu holen gibt. Oder, dass es zumindest den Teenageralltag für kurze Zeit ausblendet. Das war in London, 1997, in einer Schule, in der tagsüber Jungs in Schuluniform saßen. Ich bin immer eingeschlafen.

Heute sind Yogaevents zum Teil das reinste Spektakel! Wild, voll, bunt und mit schillernden Persönlichkeiten; einer toller und weiter gereist als der andere.

Ich versuche, durch die Überflutung der Sinne hindurchzuschielen und eine Essenz auszumachen. So ähnlich wie Brecht mit dem epischem Theater. Ich lerne immer was.

 

Seit fünf Jahren bin ich selber Yogalehrer. Ich trinke Kaffee ohne Koffein, keinen Alkohol und esse fleischlos. Ich bin nicht aggressiv, glaube ich. Ich habe alle angelaufenen Mäuse auf meinem Hausboot mit Lebendfallen gefangen, dreimal im Kreis gedreht und liebevoll an einer schönen Stelle im Park ausgesetzt (inzwischen habe ich eine Katze).

Alles Dinge, die ich auch vorher schon getan habe. Aber sie machen jetzt mehr Sinn.

Ich stelle mir natürlich trotzdem noch oft die Sinnfrage:

Wozu Yoga? Was können wir damit anfangen?

 

Ich komme glücklicherweise immer wieder zu denselben Ergebnissen.

Yoga hilft, sich selbst kennenzulernen. In jeder Hinsicht. Es macht gesünder, ja. Es zaubert Krankheit und Destruktivität nicht unbedingt weg. Aber es lässt uns in diesen Phasen demütiger Stellung uns selbst gegenüber Stellung beziehen, und dadurch der Welt.

Es macht milder und mitfühlender.

Yoga hilft, Sinn zu finden, weil es uns zu erkennen gibt, dass das Sinn ist, dem wir Sinn geben. Für sein Glück selbst verantwortlich zu sein mag zunächst orientierungslos machen - vor allem aber macht es: gestalterisch.

Und wo von innen heraus gestaltet wird, sind drei Attribute fast immer zu finden: das Gute, das Wahre und das Schöne.

Denn Herz und Schönheit, Herz und Wahrheit und Herz und Mitgefühl: die ziehen sich gegenseitig an!

 

Ja. So ist das.

Liebe Grüße! Imke

 

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Kommentare: 7
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